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Düsseldorfer Narren mit Spott für Kanzler, Kirche und AfD

Ein Kanzler ohne Hirn und die russisch-orthodoxe Kirche zu Füßen Putins: Die Düsseldorfer Karnevalisten haben am Rosenmontag ihr Geheimnis um ihre bislang streng geheim gehaltenen Mottowagen gelüftet.

Karneval - Düsseldorf Federico Gambarini/dpa

Düsseldorf (dpa) - Ein Kanzler ohne Hirn und die russisch-orthodoxe Kirche zu Füßen Putins: Die Düsseldorfer Karnevalisten haben am Rosenmontag ihr Geheimnis um ihre bislang streng geheim gehaltenen Mottowagen gelüftet. Die Wagen vom Team um Wagenbauer Jacques Tilly waren am Montagmorgen erstmals öffentlich zu sehen, als sie vom Depot zum Aufstellungsort des Düsseldorfer Rosenmontagszugs rollten.

Zu sehen ist dabei eine Pappmaché-Version von Donald Trump, der die Nationalflagge der USA zu einer Hakenkreuz-Fahne verunstaltet. Ein Narr demaskiert die AfD - und hinter der Maske kommt eine böse Fratze mit Hitler-Bärtchen zum Vorschein.

Die vielen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus finden sich im «Zoch» ebenfalls wieder: Ein bunter Fischschwarm mit der Aufschrift «Wir sind mehr» hat sich formiert und ist im Begriff, einen finster dreinblickenden blau-braunen Fisch zu verspeisen.

Bei einem weiteren Mottowagen geht es darum, wie sich die Klimakrise um Aufmerksamkeit der Medien bemüht, die aus Narrensicht im vergangenen Jahr ganz den Kriegen auf dem Planeten galt. Apropos Krieg: Der Nahost-Konflikt findet sich auch bei den Mottowagen wieder: in Form eines Hamas-Kämpfers, der Zivilisten zwischen sich und einen israelischen Panzer schiebt.

Die Krankenhäuser, die unter einem mächtigen Kostenblock ächzen, dürfen bei den Narren noch ein wenig mehr stöhnen: Oben auf dem Block liegt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).

Für Düsseldorfs ehemaligen Oberbürgermeister Thomas Geisel haben die Narren noch Spott übrig: Er darf nach seinem Wechsel von der SPD ins Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) die Schleppe einer Monarchin tragen: «Sahras neuer Wagenknecht». Die Wagen aus Tillys Werkstatt sind in den vergangenen Jahren immer wieder international beachtet worden.

© dpa-infocom, dpa:240212-99-959549/2