Ehefrau vor den Augen der Kinder erstochen: 13 Jahre Haft
Ein Mann aus Gelsenkirchen tötet seine Ehefrau. Die drei gemeinsamen Kinder lässt er anschließend am Tatort zurück. Jetzt ist er verurteilt worden.


Essen (dpa/lnw) - Nach dem gewaltsamen Tod einer jungen Mutter aus Gelsenkirchen ist der Ehemann der Frau am Mittwoch zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Der 31-Jährige hatte seiner Frau am 12. Juli vergangenen Jahres mit einem wuchtigen Küchenmesser mindestens 20 Mal in den Hals und in den Kopf gestochen. Die 20-Jährige war in der Küche der gemeinsamen Wohnung verblutet.
Die Tat passierte laut Urteil des Essener Schwurgerichts vor den Augen der drei gemeinsamen Kinder. Das jüngste war erst acht Monate alt, das älteste drei Jahre. «Diese Kinder sind ihr Leben lang derart traumatisiert, dass man sich das gar nicht vorstellen kann», sagte Richter Jörg Schmitt bei der Urteilsbegründung. «Sie spielen sogar die Stichbewegungen nach – wie bei einem Schattenspiel. Dabei tun sie so, als ob sie sich gegenseitig umbringen. Das ist ganz, ganz schlimm.»
Flucht nach Belgien
Die dreifache Mutter war 16, als sie laut Urteil mit dem rumänischen Angeklagten verheiratet wurde. Die Beziehung war aus Sicht der Richter jedoch von ständigem Streit geprägt. Im Prozess hatte der Angeklagte seine Verteidigerin vortragen lassen, dass seine Frau nicht gekocht und nicht geputzt habe. Außerdem hat er zugegeben, sie auch früher schon geschlagen zu haben. Auch kurz vor der Tat soll es wieder Streit gegeben haben.
Der Angeklagte war nach der Bluttat mit dem Auto nach Belgien geflüchtet, hatte aber in Antwerpen von der belgischen Polizei gestoppt und festgenommen werden können. Im Prozess hatte er behauptet, dass ihn seine Frau im Streit zuerst mit einem Messer angegriffen habe. Was anschließend vorgefallen sei, wisse er nicht mehr. Diese Version haben ihm die Richter jedoch nicht abgenommen. Bestreiten wollte der 31-Jährige die Tat nicht.
Das Urteil lautet auf Totschlag. Es ist nicht rechtskräftig.