Zum Hauptinhalt springen

Teilen:

Explosion vor Kiosk in Dormagen gibt Rätsel auf

Bei der Explosion eines Sprengsatzes vor einem Kiosk in Dormagen entsteht erheblicher Sachschaden. Seltsam: Vor vier Wochen knallte es dort schon einmal.

ANTENNE NRW ANTENNE NRW GmbH & Co. KG
Polizei Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Dormagen (dpa/lnw) - Eine Explosion hat in der Nacht in Dormagen zwischen Köln und Düsseldorf erheblichen Sachschaden angerichtet. Menschen wurden nicht verletzt, wie die Polizei mitteilte. Die Hintergründe des Vorfalls sind noch unklar. 

Gegen 1.30 Uhr habe ein unbekannter Mann einen Gegenstand vor einem Kiosk nahe dem Bahnhof abgelegt, der detoniert sei. Die Explosion habe mehrere Glasscheiben auch von gegenüberliegenden Geschäften springen lassen, sagte eine Polizeisprecherin. 

Auch an einer rund 20 Meter entfernten Klinik gingen Scheiben zu Bruch. Ein Statiker begutachtete Gebäude der Deutschen Bahn und den Kiosk auf Einsturzgefahr. Die Gebäude selbst seien zwar nicht gefährdet, aber ein Glasdach müsse gesichert werden, hieß es danach. 

Die Polizei hatte in der Nacht eine Großfahndung ausgelöst, den Täter dabei aber zunächst nicht erwischt. Sie wendete sich mit einer Öffentlichkeitsfahndung an die Bevölkerung. Das Gesicht des mit einer Kapuze verhüllten Mannes ist allerdings nicht zu erkennen.

Schwarzer Rucksack abgelegt

Der Unbekannte habe einen schwarzen Rucksack am Tatort abgelegt, indem sich der Sprengsatz befunden habe. Um was für einen Sprengsatz es sich gehandelt hat, teilten die Ermittler zunächst nicht mit. Hinweise auf eine Gefahr für die Bevölkerung gebe es nicht. 

Erst vor vier Wochen habe es dort eine Explosion gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Damals sei wohl ein Ticketautomat das Ziel gewesen. Ob beide Detonationen zusammenhängen, oder die neue Explosion womöglich dem Kioskbesitzer gegolten hat, werde untersucht.

Im vergangenen Jahr hatte eine Serie von Explosionen im Rheinland für Schlagzeilen gesorgt, hinter der rivalisierende Drogenbanden stecken sollen, die sich des Diebstahls von mehreren Hundert Kilogramm Haschisch verdächtigten. Die Serie war zwar abgerissen und ein Hauptverdächtiger in Paris festgenommen worden, dennoch werde routinemäßig geprüft, ob es einen Zusammenhang gibt. Hinweise darauf gebe es bislang aber nicht.

© dpa-infocom, dpa:250612-930-658369/3