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Güterslohs Bürgermeister Morkes abgewählt

Gütersloh hat entschieden - die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger hat am Sonntag parallel zur Europawahl dafür gestimmt, dass Bürgermeister Morkes aufhört.

Wahllokale auch in NRW geöffnet Fabian Strauch/dpa/Archivbild

Gütersloh (dpa/lnw) – Güterslohs Bürgermeister Norbert Morkes ist am Sonntagabend abgewählt worden. Bei der Abstimmung sprachen sich über 62 Prozent der Wählerinnen und Wähler dafür aus, wie die Stadt am Abend mitteilte. Morkes gehört keiner der großen Parteien an, er ist Vorsitzender der BfGT (Bürger für Gütersloh). 

Fast 38 Prozent stimmten aber auch gegen die Abwahl des 73-Jährigen, der seit 2020 an der Spitze der Stadt gestanden hatte. Die Wahlbeteiligung lag bei 56 Prozent. Die Abwahl am Sonntag fand parallel zur Europawahl statt. Nun müssen Neuwahlen geplant werden. 

Hintergrund der Abwahl sind im Jahr 2023 bekanntgewordene Vorwürfe. Dem ehemaligen Kulturmanager war in der Verwaltung eine eigenmächtige Amtsführung, sexistisches Verhalten gegenüber Frauen und die private Nutzung des Dienstwagens vorgeworfen worden. Er selbst hatte die Vorwürfe über seinen Anwalt stets als haltlos zurückgewiesen und von Verleumdung gesprochen. Nur die vereinzelte private Nutzung des Dienstwagens am Anfang seiner Dienstzeit hatte er eingeräumt.

Die Staatsanwaltschaft stellte ein Ermittlungsverfahren gegen den Politiker im Mai 2024 nach Angaben seines Anwaltes gegen die Zahlung von 8000 Euro ein. Der Kreis Gütersloh als Aufsichtsbehörde startete im Januar 2024 ein Disziplinarverfahren und enthob Morkes im März vorläufig vom Dienst. Der parteilose 73-Jährige hatte 1999 den Verein Bürger für Gütersloh gegründet und war seit 2020 Bürgermeister der Stadt.

© dpa-infocom, dpa:240610-99-336737/3