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Gute Werte für NRW beim Hitze-Check - Hattingen vorn

Innenstadtplätze ohne einen Baum und steinerne Vorgärten: In vielen deutschen Städten fehlt kühlendes Grün, sie heizen sich gefährlich auf. Im Hitze-Check steht NRW aber gar nicht so schlecht da.

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Klimabäume in Frankfurt am Main Arne Dedert/dpa

Berlin/Hattingen (dpa/lnw) - Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) beklagt eine alarmierende Versiegelung der deutschen Innenstädte und fordert gesetzliche Mindestvorgaben für Grünflächen. Damit könnten die Menschen besser vor gefährlichen Hitzebelastungen geschützt werden, erklärte die DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz bei der Veröffentlichung eines sogenannten Hitze-Checks von bundesweit 190 Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern. 

Nordrhein-Westfalen schneidet in der Untersuchung insgesamt recht gut ab: Unter den 28 deutschen Städten mit eher moderater Hitzebetroffenheit liegen 19 in NRW. Die drei bundesweit am geringsten belasteten Städte sind Hattingen mit einem Index zur Hitzebetroffenheit von 11,99, Gummersbach (12,32) und Witten (12,60). 

Versiegelung und «Grünvolumen» werden erfasst

Deutlich stärker belastet seien aber bereits Nordrhein-Westfalens größte Stadt Köln (15,98), die Landeshauptstadt Düsseldorf (15,70) und die Ruhrgebietsmetropolen Essen (14,16) und Dortmund (14,22), hieß es.

Der Index basiert unter anderem auf der Auswertung von Satellitendaten, Bevölkerungsdaten aus dem Zensus von 2022 und der jährlichen erhobenen amtlichen Flächenstatistik. 

Bundesweit 3.000 Hitzetote im Jahr

Bewertet werden unter anderem die Versiegelung, das Grünvolumen und die Oberflächentemperatur in den Städten. Den schlechtesten Platz belegt Mannheim mit einem Wert von 18,61. «Von den 34 Millionen Menschen in den untersuchten Städten sind 32 Millionen von mittleren und extremen Hitzebelastungen betroffen», betonte die DUH-Chefin. Etwa 3.000 Menschen stürben in Deutschland jedes Jahr an der Folgen extremer Hitze.

Viele Städte steuern bereits gegen

Allerdings haben viele Städte in NRW und bundesweit die Hitzegefahren erkannt und steuern bereits gegen. So will etwa Düsseldorf die Zahl der Trinkwasserbrunnen mehr als verdoppeln. Die Standorte der Brunnen werden über eine digitale Karte angezeigt, die auch den Weg zu kühlen Orten wie Kirchen, klimatisierten Museen oder Bademöglichkeiten weist. In der Stadt laufen Entsiegelungsprojekte und ein Förderprogramm für Dach-, Fassaden- und Innenhofbegrünung.

Auch Hattingen bemüht sich, extremen Hitzebelastungen entgegenzuwirken. Die Stadt fördert etwa die energetische Sanierung von Häusern und bemüht sich um den Ausbau des Radwegenetzes. Dachbegrünungen wurden mit einem Förderprogramm unterstützt und es gibt eine Hattinger Klimaschutzmanagerin, die den grünen Umbau der Stadt vorantreibt.

© dpa-infocom, dpa:250612-930-659074/1