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Keine Stromsteuer-Senkung für Haushalte: Kritik auch von Eon

Auch Deutschlands größter Stromversorger Eon beteiligt sich an der Debatte um die Stromsteuer. Das Unternehmen sieht in den bisherigen Plänen ein grundlegend falsches Signal für die Energiewende.

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Eon Hauptgebäude in Essen Henning Kaiser/dpa

München/Essen (dpa) - Deutschlands größter Stromversorger Eon hat die Pläne der Bundesregierung kritisiert, die Stromsteuer für Haushalte nun doch nicht zu senken. Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland hätten fest mit der geplanten Entlastung der Strompreise gerechnet. 

«Daher bedauern wir aus Verbrauchersicht die aktuellen Überlegungen sehr, auf die Stromsteuer-Senkung zu verzichten», sagte der Eon-Vertriebschef Deutschland, Filip Thon. Staatlich verursachte Kosten machten rund ein Drittel des Strompreises aus und müssten dringend reduziert werden. Eon hat in Deutschland rund zwölf Millionen Stromkunden.

Union und SPD hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, Unternehmen und Verbraucher in Deutschland dauerhaft um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde mit einem Maßnahmenpaket entlasten zu wollen. «Dafür werden wir als Sofortmaßnahme die Stromsteuer für alle auf das europäische Mindestmaß senken», heißt es. Von dem «für alle» ist das Bundeskabinett unter Verweis auf Haushaltszwänge jetzt abgerückt. Das letzte Wort hat allerdings der Bundestag.

«Grundlegend falsches Signal für die Energiewende»

Derzeit beträgt die Stromsteuer 2,05 Cent je Kilowattstunde. Das europäische Mindestmaß liegt bei 0,1 Cent. Die Differenz beträgt also 1,95 Cent. Bei einer Senkung auf das Mindestmaß bezifferte Eon die jährliche Energiekostenentlastung eines Haushalts mit einem Jahresverbrauch von 2.500 Kilowattstunden aufgrund dieser Rechnung mit netto knapp 50 Euro. «Familien mit höheren Verbräuchen hätten sogar noch stärker profitieren können.»

Strom werde damit weiterhin deutlich höher besteuert als beispielsweise fossiles Gas. So betrage die Erdgassteuer lediglich 0,55 Cent pro Kilowattstunde. «Dieser Kurs ist aus unserer Sicht ein grundlegend falsches Signal für die Energiewende und die Bestrebungen, die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten», sagte der Eon-Manager.

© dpa-infocom, dpa:250626-930-721572/2