Krötenwanderung - Trockenes Frühjahr und wenig Grasfrösche
Kröten, Frösche und Molche brauchen Wasser, um zu laichen. In diesem Frühjahr wurden austrocknende Tümpel für Grasfrösche zur Falle. Im Kreis Euskirchen sammelten Helfer 18.000 Tiere ein.


Düsseldorf (dpa/lnw) - Das trockene Frühjahr hat in diesem Jahr die Krötenwanderung erschwert. Hunderte Helfer hätten drei Monate lang bis Ende April an vielen Schutzzäunen in Nordrhein-Westfalen Erdkröten, Grasfrösche und Molche in Eimern eingesammelt und über die Straßen getragen, teilte der Naturschutzbund Deutschland Nabu in Düsseldorf mit.
Höhepunkt der Wanderung der Erdkröten sei Mitte März gewesen. In einer Nacht seien an Schutzzäunen viele Hundert, teils sogar an die Tausend Tiere registriert worden, berichtete Monika Hachtel, die Nabu-Expertin für Amphibien.
Auf dem Weg zu den Laichgewässern kreuzen die langsam wandernden Erdkröten und andere Amphibien oft Straßen, wo sie massenhaft von Autos totgefahren werden. Die Ehrenamtlichen stellen Zäune auf, wo die Tiere in Eimer fallen. Dann werden sie auf der anderen Seite der Straße wieder ausgesetzt.
Rückgänge bei Grasfröschen
Der Nabu NRW teilte mit, die Rückmeldungen der Gruppen seien nicht einheitlich. Manche hätten mehr Tiere gerettet als im Vorjahr, andere hätten über deutliche Rückgänge berichtet. «Der Grasfrosch geht in allen Regionen zurück», teilte die Naturschutz-Organisation über Beobachtungen mit. Der bis zu elf Zentimeter große Frosch nutzt kleine, flache Gewässer für die Eiablage. Dort entwickeln sich die Kaulquappen. In Jahren mit trockenem Frühjahr würden solche Tümpel und Lachen zu Fallen, sagte Hachtel.
Rekordwerte wurden aus dem Kreis Euskirchen in der Eifel mit 18.000 gesammelten Tieren gemeldet. Der Grund sei wohl die steigende Betreuung. Allerdings wurden die Tiere an sieben früheren Stellen nicht mehr gesammelt, unter anderem, weil die betroffene Bundesstraße als zu gefährlich für die Betreuer eingeschätzt wurde. Zu Beginn der Krötenwanderung hatte sogar die Kreispolizei in einer Pressemitteilung auf die Amphibienwanderung hingewiesen und Strecken genannt, an denen besondere Vorsicht wichtig sei.