Zum Hauptinhalt springen

Teilen:

Kürzere Betreuungszeiten in Kitas wegen Personalmangels

Wenn die Kita plötzlich zu hat oder ihre Öffnungszeiten reduziert, bringt das Familien oft in die Bredouille. In diesem Jahr haben bereits zahlreiche Kitas zu solchen Maßnahmen gegriffen.

ANTENNE NRW ANTENNE NRW GmbH & Co. KG
Kinderbild Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) - Schließungen und kürzere Betreuungszeiten: Personalmangel hat auch in diesem Jahr in nordrhein-westfälischen Kitas zu zahlreichen Einschränkungen geführt. Bis einschließlich April gingen bei den Landesjugendämtern rund 12.700 Meldungen über personelle Unterbesetzungen ein, wie aus einem Bericht des NRW-Familienministeriums hervorgeht, der im Familienausschuss des Landtags vorgestellt wurde. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es knapp 12.400 Meldungen.

In den ersten zwei Monaten dieses Jahres lag die Zahl der Meldungen aus den 10.700 NRW-Kitas deutlich über dem Vorjahr. Im Januar 2025 wurden 3.360 Unterbesetzungen gemeldet, im Vergleich zu 2.900 im Januar 2024. Im Februar waren es 4.380, nach 3.460 im Vorjahresmonat. Die Daten zeigen nach Ministeriumsangaben, dass saisonale Krankheitswellen das System zusätzlich belasten. 

Nur in den wenigsten Fällen konnten die Ausfälle ohne Einschränkungen kompensiert werden. Den Angaben zufolge reduzierten betroffene Kitas von Januar bis April in 5.800 Fällen die Betreuungszeiten, in 530 Fällen wurde sogar die ganze Einrichtung vorübergehend geschlossen.

SPD fordert mehr Geld vom Land für die Kitas

Die SPD-Opposition kritisierte, die Lage in den Kitas habe sich nicht verbessert. «Die berufstätigen Eltern der Kita-Kinder sind besonders betroffen, wenn ihr eigentlich gut strukturierter Arbeitsalltag ständig durch Schließungen und Angebotsreduzierungen über den Haufen geworfen wird», sagte der familienpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dennis Maelzer. «Wir brauchen endlich eine zusätzliche finanzielle Unterstützung durch das Land und schließlich eine Reform des Kinderbildungsgesetzes, mit dem die Finanzierung der Kitas neu geregelt wird.»

Familienministerin Josefine Paul (Grüne) teilte mit, die Landesregierung ergreife «ein ganzes Bündel von Maßnahmen, um den Herausforderungen in den Kitas, insbesondere des Fachkräftemangels, zu begegnen». Sie verwies auf die neue Kita-Personalverordnung, die einen flexibleren Einsatz von Ergänzungskräften erlaubt. Zudem werde die Landesregierung künftig noch stärker für den Einstieg in pädagogische Berufe werben.

© dpa-infocom, dpa:250508-930-517763/1