Leiharbeitsfirma wegen Ausbeuten von Rumänen im Visier
Erst bringt eine Leiharbeitsfirma Rumänen aus ihrer Heimat nach Kleve. In den Niederlanden gibt es statt der versprochenen Arbeit dann Geldforderungen an die Männer. Die Arbeitsaufsicht ermittelt.


Den Haag/Kleve (dpa/lnw) - Eine Leiharbeitsfirma steht in Verdacht, Rumänen für die Fleischindustrie angeworben und nach einem Zwischenstopp in Nordrhein-Westfalen in den Niederlanden versucht zu haben auszubeuten. Wie die niederländische Arbeitsinspektion mitteilte, liefen Ermittlungen gegen die niederländische Firma, die die betroffenen 13 Arbeiter zunächst nach Deutschland gebracht und im niederrheinischen Kleve einquartiert haben soll.
Später wurden die Rumänen in die Niederlande gebracht, wo ihnen die Pässe abgenommen wurden und wo sie niederländische Dokumente unterzeichnen mussten, die sie nicht verstanden. Vermittler der Leiharbeitsfirma sollen die Rumänen unter Druck gesetzt haben, Kosten für Transport, Unterbringung und medizinische Versorgung zu zahlen, obwohl sie noch überhaupt nicht gearbeitet hatten.
Einigen der Rumänen gelang es, Kontakt zu einer Organisation aufzunehmen, die sich um Arbeitsmigranten kümmert, welche die Arbeitsinspektion einschaltete. Diese holte die Arbeiter ab und kümmert sich um deren Einquartierung und Suche nach einer Arbeit. Wie der Arbeitsinspektion mitteilte, würden Arbeitsmigranten immer wieder in ihrem Heimatland goldene Berge versprochen und einmal vor Ort dann übel ausgebeutet. Dabei handele es sich um eine Art des Menschenhandels, der mit bis zu zwölf Jahren Haft bestraft werde.