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Polizei kontrolliert Fans an Belgien-Grenze

Die Sicherheitsvorkehrungen während der Fußball-EM sind hoch. Deswegen kontrolliert die Bundespolizei in NRW zurzeit bei der Einreise aus Belgien oder den Niederlanden - und wird fündig.

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Euro 2024: Kontrollen an deutsch-belgischer Grenze David Young/dpa

Aachen (dpa/lnw) - Wegen der Fußball-EM hat die Bundespolizei am Samstag an der deutsch-belgischen Grenze bei Aachen zahlreiche Reisende kontrolliert. Dabei seien verbotene Pyrotechnik und mehrere Messer sichergestellt worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Genau dafür sei der Einsatz gedacht: «Wir wollen verhindern, dass gewaltbereite Fans mit Sturmhauben und Schlagwerkzeugen ins Stadion gelangen», sagte er.

Mehrere Kontrollierte müssten mit Anzeigen rechnen. Zurückweisungen von Fans an der Grenze habe es bis zum Nachmittag aber noch nicht gegeben. Viele Fans feierten auch schon bei der Anreise friedlich das bevorstehende Spiel ihrer Mannschaft. Belgien tritt am Samstagabend in Köln gegen Rumänien an. Am vergangenen Wochenende hatte es bereits Schwerpunktkontrollen an der deutsch-niederländischen Grenze bei Kleve gegeben.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte wegen der hohen Sicherheitsvorkehrungen für die Fußball-Europameisterschaft vorübergehende Kontrollen an allen deutschen Grenzen angeordnet, um mögliche Gewalttäter frühzeitig zu identifizieren und zu stoppen. Die Kontrollen sollten «lageabhängig und flexibel» vom 7. Juni bis zum 19. Juli erfolgen.

Allein in Nordrhein-Westfalen sind deswegen nach Angaben der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin zeitweise mehr als 3000 Bundespolizistinnen und -polizisten im Einsatz, die den grenzüberschreitenden Verkehr kontrollieren.

Dazu würden die Beamten auf neuralgischen Landstraßen oder Autobahnen wie zum Beispiel der A4 oder A44 temporäre Kontrollstellen einrichten, indem sie etwa den Verkehr auf einen Rastplatz ableiten, erläuterte ein Sprecher. «Die Beamten nehmen dann jedes einzelne Fahrzeug in Augenschein.» Sofern die Insassen in das «Fahndungsraster» passten, würden sie genauer überprüft. Zudem fahren Bundespolizisten in international verkehrenden Zügen mit, um Bahnreisende zu überprüfen.

Faeser hatte vor einigen Tagen gesagt, die Grenzkontrollen zeigten Wirkung. Innerhalb einer Woche seien bundesweit rund 170 Haftbefehle vollstreckt und 900 unerlaubte Einreisen verhindert worden. Zahlen für NRW wollte ein Sprecher der Bundespolizei vorläufig nicht nennen.

Die Bahnhöfe der EM-Austragungsorte sind bis zum letzten NRW-Spiel Waffenverbotszonen, so dass man dort keine gefährlichen Gegenstände wie Messer bei sich tragen darf. Auch auf Grundlage dieser Allgemeinverfügung kontrollieren Polizisten Personen in den Bahnhöfen.

© dpa-infocom, dpa:240622-99-492880/2