Prozess um China-Spionage startet in Düsseldorf
Drei Deutsche sollen für China Militärtechnik ausspioniert haben. Sie wurden vor gut einem Jahr festgenommen. Jetzt beginnt der Prozess.


Düsseldorf (dpa) - Wegen des Verdachts der Spionage für China müssen sich von Dienstag (13.30 Uhr) an in Düsseldorf drei Deutsche vor Gericht verantworten. Das Trio soll laut der Bundesanwaltschaft Informationen über Militärtechnik an den chinesischen Geheimdienst MSS verraten haben. Die Angeklagten sollen auch drei Speziallaser beschafft und ohne Genehmigung nach China ausgeführt haben.
Angeklagt sind ein 60-jähriger Unternehmensberater aus dem hessischen Bad Homburg sowie ein Ehepaar aus dem nordrhein-westfälischen Viersen, das in Düsseldorf eine Beraterfirma mit Büros in London und Shanghai betrieben habe. Beamte des Bundeskriminalamts hatten die drei Verdächtigen im April des vergangenen Jahres in Düsseldorf und Bad Homburg festgenommen.
Die Angeklagten sollen in der Zeit von Februar 2017 bis April 2024 wiederholt Informationen gesammelt haben, die zum Ausbau insbesondere der maritimen Kampfkraft Chinas nützlich sein konnten. Der 60-Jährige soll die Informationen an seinen Kontaktmann beim MSS weitergeleitet haben. Anders als er ist das Ehepaar nach mehrmonatiger U-Haft seit Oktober wieder auf freiem Fuß.
Für den Strafprozess am Oberlandesgericht Düsseldorf sind bis zum 25. Juni insgesamt 13 Verhandlungstage angesetzt.