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RWE zieht Strafbefehl gegen Wettkönig zurück

2022 wurde Klimaaktivist Marten Reiß Wettkönig im ZDF und spendete seinen Gewinn für Lützerath. Danach bekam er einen Strafbefehl, über den am Montag verhandelt werden sollte. Doch dazu kam es nicht.

Marten Reiß Rolf Vennenbernd/dpa

Erkelenz (dpa) - Marten Reiß (43) wurde 2022 bei Thomas Gottschalk vor mehr als zehn Millionen Zuschauern Wettkönig und stellte seinen Gewinn für das Braunkohle-Dorf Lützerath zur Verfügung. RWE erwirkte daraufhin einen Strafbefehl in Höhe von 2000 Euro gegen den Klimaaktivisten wegen Hausfriedensbruchs - denn Lützerath gehörte bereits dem Energiekonzern. Kurz vor einer geplanten Verhandlung an diesem Montag am Amtsgericht Erkelenz wurde der Antrag jedoch von RWE zurückgezogen. Seit der «rechtswidrigen Handlung» seien fast 20 Monate vergangen, teilte ein RWE-Sprecher mit. «Die Besetzung von Lützerath wurde bereits Anfang des vergangenen Jahres durch die Polizei beendet. Mit der Rücknahme wollen wir zu einer weiteren Befriedung der Situation beitragen.»

Reiß hat immer bestritten, dass es Beweise für einen Hausfriedensbruch gibt. «In «Wetten, dass..?» wurde ich als Lützerather bezeichnet, und deswegen hat RWE einfach mal unterstellt, dass ich nicht ausgezogen sei», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Reiß hatte seinen Gewinn in Höhe von 50.000 Euro für Lützerath gespendet. «Lützerath war mindestens zwei Jahre lang mein Herzensprojekt», sagte er dazu. «Ich würd's wieder so machen.» In seiner Wette in der ZDF-Sendung hatte Reiß dreimal unter mehr als 1000 Fingerabdrücken einen erkannt, der ausgetauscht worden war.

© dpa-infocom, dpa:240610-99-342334/2