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Verein «Freies Russland» gegen Putin und Kirche

Der provokante Karnevalswagen von Jacques Tilly über Russlands Präsidenten Wladimir Putin und die russisch-orthodoxe Kirche hat am Rosenmontag in Düsseldorf besondere Begleitung gehabt.

Rosenmontag - Düsseldorf Federico Gambarini/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) - Der provokante Karnevalswagen von Jacques Tilly über Russlands Präsidenten Wladimir Putin und die russisch-orthodoxe Kirche hat am Rosenmontag in Düsseldorf besondere Begleitung gehabt. In seinem Schlepptau liefen Aktivisten des Vereins Freies Russland NRW mit Transparenten wie «Frieden predigen statt Boss befriedigen» oder «Wann kommt Putin (in die Hölle)?» Auf Tillys Mottowagen kniet Kirchenpatriarch Kirill in eindeutiger Pose vor Putins Unterleib.

Da derartige politische Satire in Russland unmöglich sei, setze der Verein Tillys Mottowagen bereits seit 2021 bei Aktionen in Deutschland ein, teilte Freies Russland NRW mit. Auch die Botschaft seines diesjährigen Motivs sei eindeutig: «Die Russisch-Orthodoxe Kirche unterstützt Putins Krieg in der Ukraine, betet für den Sieg der russischen Streitkräfte und ist eng mit dem kriminellen Regime verbandelt.» Da das für viele Menschen in Deutschland nicht so offensichtlich sei, sei Aufklärung auch in dieser karnevalistischen Form wichtig. In ihrem Heimatland gelte Freies Russland NRW als «unerwünschte Organisation», deren Tätigkeit in Russland verboten sei, erklärte der Vereinsvorsitzende Yuri Nikitin. In Düsseldorf zeigten die Zugteilnehmer Flagge als «KarNavalny Team von freien Russen». 

Tillys ebenso unverblümte wie schonungslose Satire-Sprache stößt allerdings nicht auf ungeteilten Beifall. Kölns Zugleiter Holger Kirsch hatte den moderateren Stil der Domstadt morgens mit dem Satz erklärt, er wolle nicht, dass am Wegesrand Eltern in Erklärungsnöte gerieten, «wenn da irgendwelche Sexualpraktiken gezeigt» würden. 

© dpa-infocom, dpa:240212-99-963695/3