Vielversprechende Blüte der Waldbäume
Für die neuen Baumgenerationen wird Samen benötigt. Die Vorzeichen deuten bei einer Reihe von Arten auf gute Ernteaussichten hin. Das ist gleich aus mehreren Gründen erfreulich.


Münster/Burbach (dpa/lnw) - Viele Waldbäume blühen in diesem Jahr prächtig. Der Landesbetrieb Wald und Holz hält deshalb eine reiche Samenernte für möglich. «Die diesjährigen Beobachtungen lassen insgesamt auf ein gutes Samenjahr für verschiedene Baumarten hoffen», erklärte Saatgutexperte Marius Zimmermann aus dem Zentrum für Wald und Holzwirtschaft. Auch im Kommunalwald wird in diesem Jahr eine gute Baumblüte beobachtet.
Besonders gut blühten bereits in diesem Jahr sowohl der Spitz- als auch der Bergahorn in weiten Teilen des Landes, erklärte der Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Auch die Vogelkirsche blühte auffallend stark, insbesondere im Hochstift und im Münsterland. Aber auch die Stieleiche blühte demnach kräftig. Sommer- und Winterlinde zeigten eine vielversprechende Blüte – und das sowohl im Tiefland als auch in den Mittelgebirgsregionen von NRW.
Auch einige Nadelbäume blühten stark
Unter den Nadelbäumen wurde bei der Weißtanne in mehreren Regionen des Landes eine gute Blüte beobachtet. Die Kiefer blühte in großen Teilen von NRW auffallend stark. Bei der Fichte wurde nach Angaben des Landesbetriebs Wald und Holz NRW eine gute Blüte im oberen Sauerland beobachtet.
Die Blüte sei ein erster wichtiger Indikator dafür, welche Baumarten für eine spätere Saatguternte infrage kommen. Ob tatsächlich geerntet werden kann, hänge entscheidend von der weiteren Entwicklung der Samen ab. Das hänge stark von den Witterungseinflüssen und möglichen Schädlingen ab, schilderte der Landesbetrieb. Diese Entwicklung könne regional sehr unterschiedlich sein.
Stabiler Mischwald angestrebt
Für den Aufbau zukunftsfähiger, stabiler Mischwälder in Nordrhein-Westfalen sei die Verfügbarkeit von zahlreichen, gesunden Baumsamen entscheidend, erklärte der Landesbetrieb. Sie würden für Saatgut zur Anzucht neuer Bäume in den Baumschulen und für eine natürliche Verjüngung im Wald benötigt.
Bei vielen Baumarten wird den Angaben zufolge Samen geerntet. Dabei kommen Samenpflücker zum Einsatz. Der Samen wird gesammelt und es werden daraus Jungpflanzen gezogen. Auf diese Weise können Bäume auch an Stellen wachsen, wo es diese Baumart bisher nicht in der Nähe gibt.
Wald wieder Aufforsten
Die Baumblüte und die Aussichten auf eine reiche Samenernte seien mit Blick auf die Wiederaufforstungsvorhaben sehr erfreulich, sagte der Vorsitzende des Waldbesitzerverbandes der Gemeinden, Gemeindeverbände und öffentlich-rechtlichen Körperschaften in Nordrhein-Westfalen, Christoph Ewers. Es gehe auch darum, mehr Baumarten in den Blick zu nehmen. «Wir müssen auf eine Vielfalt setzen», sagte Ewers mit Verweis auf den Klimawandel und die Folgen.
Wem gehört was?
Rund 63 Prozent der Waldfläche in NRW ist Privatwald. Der Kommunalwald macht 21 Prozent aus. In Landesbesitz sind 13 und in Bundesbesitz 3 Prozent.