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Wagenbauer Tilly: «Kritik muss ich aushalten können»

Hasserfüllte Reaktionen auf seine Mottowagen beim Rosenmontagszug in Düsseldorf lassen den Wagenbauer Jacques Tilly nach eigenen Worten kalt.

Düsseldorfer Karnevalisten reißen Mottowagen ab Federico Gambarini/dpa

Düsseldorf (dpa) - Hasserfüllte Reaktionen auf seine Mottowagen beim Rosenmontagszug in Düsseldorf lassen den Wagenbauer Jacques Tilly nach eigenen Worten kalt. «Ich kann Kritik gut vertragen, ich teile ja selber aus. Ich bin ja auch hart, polemisch und gemein», sagte Tilly am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Dennoch sei der Hass auf seine Wagen seit 2015 immer größer geworden. Gegen Morddrohungen, die er zum Beispiel bekomme, gehe er aber nicht rechtlich vor. «Ich kriege den Hass nicht durch irgendwelche Anzeigen aus der Welt.»

Die überwiegende Mehrheit der Reaktionen sei aber positiv, betont Tilly, gerade bei den Wagen, die sich gegen die AfD richten. Diese müsse jetzt lernen, dass sie nicht die schweigende Mehrheit repräsentiere, sondern eine kleine radikale Minderheit sei. Beim Rosenmontagszug waren in Düsseldorf zwei Mottowagen mit Botschaften gegen die AfD zu sehen, darunter ein Fisch mit der Aufschrift «Wir sind mehr», der einen kleineren, blau-braunen Fisch mit der Sprechblase «Wir sind das Volk» auffrisst.

Tilly und sein Team begannen bereits am Dienstag, einen Tag nach Rosenmontag, die Wagen wieder abzureißen. Die Wagen mit den Anti-AfD-Botschaften sollen aber erhalten bleiben und bei Demonstrationen gegen rechts zum Einsatz kommen. Dafür gebe es bereits entsprechende Anfragen, sagte Tilly.

© dpa-infocom, dpa:240213-99-973726/3