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Zahl der Gaffer in NRW nimmt zu

Immer wieder behindern Gaffer Rettungseinsätze - stehen an Unfallstellen im Weg, um mit ihren Handys zu filmen. Die Zahl solcher rücksichtslosen Vorfälle ist sogar gestiegen.

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Gaffer (Illustration) Alexander Auer/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Zahl der Vorfälle, bei denen Schaulustige durch rücksichtsloses Verhalten wie Handyfilmen Rettungseinsätze behindern, hat in Nordrhein-Westfalen weiter zugenommen. Laut Innenministerium wurden im vergangenen Jahr 2.880 Fälle registriert, bei denen der Ablauf von Einsätzen durch Gaffer gestört wurde. Das waren 5,6 Prozent mehr Fälle als 2023 mit 2.728 Vorfällen, was ebenfalls schon eine Zunahme gewesen war. Zuvor hatte die «Rheinische Post» (RP) über den neuerlichen Zuwachs berichtet.

Innenminister Herbert Reul sagte auf dpa-Anfrage, es gebe null Toleranz für Gaffer. «Sich am Leid anderer zu ergötzen, ist abstoßend. Gaffen statt helfen, ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern kann strafbar sein», stellte der CDU-Politiker klar. «Wer filmt oder im Weg steht, riskiert nicht nur Leben, sondern bis zu zwei Jahre Haft. Wer so handelt, tritt Mitgefühl und Menschenwürde mit Füßen.»

Die Dunkelziffer bei solchen Vorfällen gilt als hoch. Viele Gaffer kämen auch ungestraft davon, weil sich die Polizei bei Unfällen zuerst um Opfer und Sicherung der Einsatzstellen kümmern müsse, zitierte die «Rheinische Post» den NRW-Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, Erich Rettinghaus. Er sprach sich dafür aus, Gaffern die Handys abzunehmen.

© dpa-infocom, dpa:250626-930-722148/1