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«Let's Dance»-Star Mouroum: Kampfsport sollte Schulfach sein

Marie Mouroum hält als Stuntfrau immer wieder für Weltstars ihre Knochen hin. Ihr Anliegen: Möglichst viele Mädchen sollten Kampfsport lernen, um ein bisschen stärker durch die Welt zu gehen.

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Stuntfrau Marie Mouroum Hannes P. Albert/dpa

Berlin/Hamburg (dpa) - Sehr viele Menschen kennen ihr Gesicht aus der RTL-Tanzshow «Let's Dance»: Hollywood-Stuntfrau Marie Mouroum. Nun hat sie sich für Kampfsport als festen Bestandteil der Lehrpläne an deutschen Schulen ausgesprochen. 

«Das könnte eigentlich eine Grundsportart in den Schulen sein», sagte die 32 Jahre alte Berlinerin der Deutschen Presse-Agentur. «In vielen osteuropäischen Ländern ist das ja auch so, dass das auch wirklich zur Grundbasis dazu gehört, so wie wir im Sport Leichtathletik und Geräteturnen haben.»

Gerade für Mädchen erfülle das Beherrschen einer Kampfsportart eine besondere Funktion, sagte Mouroum. «Ich würde es Kindern generell empfehlen, Mädchen oder Jungs, aber bei Mädchen ist es dann natürlich noch mal wichtiger, weil Mädchen von Natur aus seltener dieses Selbstbewusstsein mitbringen wie kleine Jungs.» Jungen prügeln sich gern, wollten ihre Stärken kennenlernen. Das sei bei Mädchen eher nicht der Fall.

«Das macht etwas mit dem Selbstbewusstsein»

«Ich glaube, es ist schon sehr wichtig, dass Mädchen sich ihrer Stärke bewusst sind, wissen, dass sie sich verteidigen könnten, dass sie richtig doll hauen könnten, wenn es drauf ankommt.» Das mache etwas mit dem Selbstbewusstsein, so die Berlinerin. «Ich glaube, dass man dann einfach ein bisschen stärker durch die Welt geht, von Grund auf. Und eine Stärke auch ausstrahlt und dadurch vielleicht auch sich Gefahr fernhält.»

Respekt und Disziplin

Disziplin sei ein wichtiger Punkt. «Es ist wirklich ein sehr, sehr respektvolles Verhältnis im Kampfsport. Man lernt da wirklich, sich zu beherrschen und seine Kampfkunst, die man da erlernt, auch nicht draußen anzuwenden. Das ist auch ein ganz wichtiges Thema.» Dennoch diene es im Ernstfall zur Verteidigung.

An diesem Samstag (28. Juni) wird Marie Mouroum in Hamburg beim Mixed-Martial-Arts-Event «Oktagon 73» als Backstage-Reporterin für RTL+ im Einsatz sein. Sie wirft für das Publikum einen Blick hinter die Kulissen. Beginn von «Oktagon 73» ist um 17.30 Uhr auf RTL+. Im Hauptkampf feiert Christian Eckerlin – Deutschlands bekanntester MMA-Star – sein Comeback nach acht Monaten Pause.

Der Stunt im Bond-Film - unvergesslich

Die 32-Jährige ist seit ihrem 18. Lebensjahr im Stunt-Geschäft. Sie doubelte unter anderem Queen Latifah in «The Equalizer» und Bond-Girl Lashana Lynch in «James Bond 007: Keine Zeit zu sterben». 

Der Agentenfilm sei auch einer ihrer gefährlichsten Stunts gewesen, erinnerte sie sich. «Du fliegst durch die Luft von einem Gebäude zum anderen.» Die Agentin, die sie gedoubelt hat, entführt in dieser Szene einen Wissenschaftler auf Kuba. «Du fällst wirklich fast wie im freien Fall. Kurz vor dem Boden stoppt Dich das Seil. Und das ist wirklich so ein Moment, wo Du denkst: "Was ist, wenn dieses Seil Dich nicht im letzten Moment hält?"»

Verletzungen als Berufsrisiko

Verletzungen gehören für Stuntleute zum Berufsalltag, da macht auch Mouroum keine Ausnahme. «Bei "The Equalizer" habe ich mir ein Fußgelenk gebrochen und die Bänder am Fußgelenk durchgerissen.» Da sei sie von einem Balkon im zweiten Stock gesprungen. «Du springst in so eine Art Kartonbox, die den Aufprall auffangen soll. Diese Boxen sollten eigentlich zerbrechen.» 

Als Extraschutz lag darauf auch eine kleine Matte. «Aber es war so kalt, dass diese Matte quasi fast gefroren war und dann war es, als wäre sie aus Beton, nichts ist zerbrochen. Das war nicht geplant. Da habe ich mir das Fußgelenk gebrochen. Rippenprellung hatte ich auch. Aktuell Kreuzbandriss.»

© dpa-infocom, dpa:250627-930-724209/1