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Unruhige Nächte: Wie ihr trotz Vollmond gut schlafen könnt

Jeder zweite aus NRW klagt laut einer Umfrage über Schlafprobleme. Auch der Vollmond trägt bei 23 Prozent der Befragten dazu bei. Was ihr dagegen machen könnt, haben wir hier für euch zusammengefasst.

Sternenhimmel Lifestyle Foto: Adobe Stock/ klagyivik

Nachtruhe, Haarwachstum, Geburten oder Gewicht: Viele Menschen sind überzeugt, dass der Mond Einfluss auf Körper und Gesundheit nimmt. 

Studien belegen Einfluss auf Menschen

Wie Forscher im Fachblatt "Science Advances" berichten, könnten Mondphasen sowohl auf Schlafmuster wie auch auf Menstruationszyklen von Frauen wirken. Für die erste Studie statteten US-amerikanische und argentinische Wissenschaftler 98 Probanden mit Schlafsensoren am Handgelenk aus. Dabei handelte es sich um indigene Einwohner dreier argentinischer Dörfer mit je gar keinem, wenig oder durchgängigem Zugang zu Elektrizität. Deren Schlafdaten wurden mit denen von 464 US-Studenten aus Seattle ergänzt.

Schlaf verkürzt bei Vollmond

In allen Gruppen gingen die Menschen in den drei bis fünf Tagen vor Vollmond später ins Bett und schliefen kürzer. Der beobachtete Effekt war indes an Orten mit regelmäßiger Elektrizität weniger stark ausgeprägt. So schliefen Menschen ohne Strom in dunklen Nächten 25 Minuten länger als in Vollmondnächten. Bei Menschen mit eingeschränktem Zugang zu elektrischem Licht dauerte der Schlaf 19 Minuten länger, jene mit vollem Zugang ruhten 11 Minuten mehr.

Ursachen liegen in der Vergangenheit

Die Forscher mutmaßen, dass das sich mit den Mondphasen verändernde Schlafverhalten ein Erbe aus vorindustrieller Zeit ist. 

"Zu bestimmten Zeiten des Monats ist der Mond eine signifikante abendliche Lichtquelle, und das ist unseren Vorfahren schon vor Tausenden von Jahren deutlich aufgefallen", 

sagt Biologe Leandro Casiraghi von der Universität von Washington.

Mond hat ebenfalls Einfluss auf Menstruationszyklen

Ob auch der weibliche Zyklus vom Mond beeinflusst werden kann, prüften die Autoren der zweiten Studie. In der internationalen Untersuchung wurden die Menstruationszyklen von 22 Frauen aus einem Zeitraum von durchschnittlich 15 Jahren ausgewertet und dann mit dem entsprechenden Mondzyklus abgeglichen. Wobei "Mondzyklus" eigentlich eine Vereinfachung sei, so Studienleiterin und Chronobiologin Charlotte Förster von der Universität Würzburg: 

"Wissenschaftlich gesehen weist der Mond drei verschiedene Zyklen auf, die seine Leuchtkraft und die Schwerkraft, mit der er auf die Erde wirkt, periodisch verändern." 

Jene drei Zyklen ergäben sich aus dem Wechsel zwischen Voll- und Neumond, der Position des Mondes relativ zum Äquator bei der Umrundung der Erde und der sich verändernden Entfernung zwischen den beiden. Diese Zyklen beeinflussten die Intensität des Mondlichts, die Gravitationskräfte - und oftmals das Einsetzen der Menstruation bei Frauen, so das Ergebnis der Studie. Das nächtliche Mondlicht scheine dabei der stärkste Taktgeber zu sein, aber auch die Gravitationskräfte des Mondes würden dazu beitragen.

Viele Studien zu Vollmondtheorien widerlegt

Christian Cajochen, Leiter der Abteilung Chronobiologie an den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel selbst hatte 2013 eine viel beachtete Arbeit veröffentlicht, der zufolge die Schlafqualität vom Mondzyklus beeinflusst wird. Wie er beobachtete, würden indes selbst seriöse Studien zu diesem Thema schnell in einen Topf mit Überzeugungen aus dem Bereich des Aberglaubens geworfen. Tatsächlich gibt es ein breites Feld an Ratgebern, die in Abhängigkeit von den jeweiligen Mondphasen den idealen Zeitpunkt fürs Haareschneiden, den Start einer Diät oder eine finanzielle Investition empfehlen. Andere Theorien besagen, dass bei Vollmond mehr Babys geboren, aber auch mehr Verbrechen und Suizide begangen werden - all jene wurden durch entsprechende wissenschaftliche Studien widerlegt.

«Wir haben nüchtern betrachtet Evidenz, dass die Sonne unsere Zirkadianrhythmik (Tagesrhythmik) beeinflusst - warum also nicht auch der Erdtrabant?» 

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