Was darf in den Biomüll? Richtlinien und Tipps
Ab 1. Mai gelten neue Regeln für den Biomüll: Maximal 1 % Störstoffe sind erlaubt! Was ihr beachten müsst und was in den Biomüll darf, erfahrt ihr hier.


Eine gute Mülltrennung ist besonders bei Biomüll wichtig und trägt wesentlich zur Reduzierung von Umweltbelastungen bei. Durch die richtige Entsorgung von Bioabfällen können wertvolle Ressourcen wie Biogas und Komposterde gewonnen werden, die zur Energiegewinnung und Bodenverbesserung genutzt werden. Doch was gehört alles in die Biotonne und was sollten wir besser in die Restmülltonne schmeißen?
Das gilt ab 1. Mai beim Biomüll
Ab dem 1. Mai tritt eine wichtige Änderung in Kraft: Im Biomüll dürfen nur noch maximal 1 % Störstoffe wie Plastik, Glas oder Metall enthalten sein. Bei Nichteinhaltung und eine Überschreitung von 3 % droht die Nichtabfuhr der Biotonne. Um das zu prüfen, setzen viele Kommunen inzwischen Sensoren in den Müllfahrzeugen ein. Diese Maßnahme soll die Qualität des Komposts verbessern und die Umwelt schützen.
Was darf in den Biomüll?
Die Entsorgung von Bioabfällen ist regional unterschiedlich geregelt. Es ist daher wichtig, dass ihr euch bei eurem lokalen Entsorger und/oder eurer Kommune informiert, was genau bei euch in die Tonne darf und was nicht. Grundsätzlich dürfen folgende Abfälle in die Biotonne:
- Gemüse- und Obstreste, einschließlich Schalen und Kerne
- Eierschalen, die als natürlicher Dünger im Kompost dienen
- Speisereste, insbesondere gekochte, sofern sie Biogasanlagen verarbeitet werden können
- Gartenabfälle wie Rasenschnitt, Laub, und kleinere Äste
- Teebeutel (nach Entfernung der Metallklammern) und Kaffeesatz inklusive Papierfilter
- Kleintierstreu, sofern es als biologisch abbaubar gekennzeichnet ist
- Verwelkte Blumen und Pflanzenreste
- Sägemehl und Holzspäne von unbehandeltem Holz
Diese Abfälle zersetzen sich natürlich und tragen zur Produktion von hochwertigem Kompost bei. Sie verbessern die Bodenqualität und fördern das Pflanzenwachstum, indem sie wichtige Nährstoffe zurückführen.
Was darf nicht in den Biomüll?
Einige Materialien können den Kompostierungsprozess stören oder sind schädlich für die Umwelt. Diese gehören nicht in den Biomüll:
- Kohle- und Holzasche, da sie Schwermetalle enthalten können, die den Kompost kontaminieren
- Kaffeekapseln, die oft aus Aluminium oder Plastik bestehen
Katzenstreu, außer es ist explizit als biologisch abbaubar gekennzeichnet - Plastik jeglicher Art, einschließlich biologisch abbaubarer Kunststoffbeutel, die nicht immer vollständig zerfallen
Behandeltes Holz und lackierte Holzreste, die Schadstoffe enthalten können - Zigarettenstummel, die Schadstoffe enthalten und den Kompost verunreinigen
- Windeln und Hygieneartikel, die Kunststoffe und andere nicht kompostierbare Materialien enthalten
- Vom Buchsbaumzünsler befallene Pflanzen, die in den Restmüll gehören, um eine weitere Verbreitung zu verhindern
Die Entsorgung dieser Materialien über den Biomüll kann die Qualität des Komposts erheblich mindern und die Umwelt belasten. Es ist wichtig, sich über die lokalen Vorschriften zu informieren und den Biomüll korrekt zu trennen, um eine effiziente und umweltfreundliche Kompostierung zu gewährleisten.
Tipps zur richtigen Biomüllentsorgung
Eine effektive Biomüllentsorgung beginnt bereits zu Hause. Hier sind einige Tipps, wie ihr euren Bioabfall richtig entsorgt und damit zur Umweltschonung beitragt:
- Informiert euch genau: Jede Kommune hat möglicherweise unterschiedliche Vorschriften darüber, was in die Biotonne darf. Informiert euch bei eurem lokalen Entsorger oder auf der Webseite der Stadt oder Gemeinde über die spezifischen Regelungen.
- Verwendung von Papierbeuteln: Um die Sauberkeit und Handhabung der Biotonne zu verbessern, nutzt Papierbeutel oder Zeitungspapier, um feuchte Abfälle wie Kaffeesatz oder Teebeutel zu umwickeln. Dies verhindert auch, dass der Biomüll an der Tonne festklebt.
- Richtige Platzierung der Biotonne: Stellt die Biotonne an einem kühlen, schattigen Platz auf, um die Geruchsbildung zu minimieren. Direkte Sonneneinstrahlung kann den Zersetzungsprozess beschleunigen und unangenehme Gerüche verursachen.
- Regelmäßige Reinigung: Reinigt die Biotonne regelmäßig, um Gerüche und Insektenbefall zu vermeiden. Ein Auswaschen mit Wasser und das Trocknen an der Luft sind oft ausreichend.
- Schichtung des Inhalts: Wenn möglich, schichtet trockene und feuchte Bioabfälle abwechselnd, um die Feuchtigkeit auszugleichen. Dies fördert den Kompostierungsprozess und verhindert die Bildung von Schimmel und unangenehmen Gerüchen.
- Vermeidung von Störstoffen: Achtet darauf, keine Störstoffe wie Plastik, Metall oder behandeltes Holz in die Biotonne zu geben. Diese können den Kompostierungsprozess stören und die Qualität des Endprodukts mindern.
- Einsatz von kompostierbaren Beuteln: Falls ihr kompostierbare Beutel verwenden möchtet, stellt sicher, dass diese den Normen EN 13432 oder EN 14995 entsprechen. Nicht alle kompostierbaren Beutel zersetzen sich in der kurzen Zeit der industriellen Kompostierung.
Eigenkompostierung – eine Alternative?
Wer einen Garten besitzt, kann Bioabfälle auch selbst kompostieren. Dies schont die Umwelt und liefert wertvollen Dünger für den eigenen Garten. Beachtet dabei, dass nicht alle Küchenabfälle für den Kompost geeignet sind. So könnt ihr in einfachen Schritte, einen eigenen Komposthaufen im Garten anlegen:
- Wählen des Standorts: Sucht euch einen schattigen, aber trockenen Platz in eurem Garten. Der Standort sollte gut belüftet sein, um die Zersetzung zu fördern.
- Erstellen einer Grundschicht: Beginnt mit einer groben Schicht aus Ästen und Zweigen. Dies sorgt für eine gute Belüftung von unten.
- Schichten von Materialien: Fügt eure Bioabfälle in Schichten hinzu. Wechselt zwischen "grünen" Materialien wie Gemüseresten, die Stickstoff liefern, und "braunen" Materialien wie Laub oder zerkleinerten Zweigen, die Kohlenstoff bereitstellen. Achtet darauf, dass die Materialien klein geschnitten sind, um die Zersetzung zu beschleunigen.
- Regelmäßiges Umwenden: Um den Kompostierungsprozess zu beschleunigen und Geruchsbildung zu vermeiden, solltet ihr den Komposthaufen regelmäßig umwenden. Dies verbessert die Sauerstoffzufuhr und fördert die gleichmäßige Zersetzung.
- Feuchtigkeit kontrollieren: Der Komposthaufen sollte feucht, aber nicht nass sein. Bei Trockenheit könnt ihr etwas Wasser hinzufügen, um die notwendige Feuchtigkeit zu gewährleisten.