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Ehemann wollte schwangere Frau ertränken - 13 Jahre Haft

Wohl im Streit stieß ihr Ehemann sie in den See, um sie zu töten. Die 21-Jährige verlor ihr ungeborenes Kind und erlitt bleibende schwere Hirnschäden. Nun ist ein Urteil gefallen.

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Landgericht Detmold Friso Gentsch/dpa

Detmold (dpa/lnw) - Nach dem folgenschweren Versuch seine schwangere Frau zu ertränken, ist ein 25-Jähriger vom Landgericht Detmold zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Syrer seine 21-jährige Frau im vergangenen August in Detmold in einen See gestoßen hatte, um sie zu töten. Das ungeborene Kind starb. Die Frau konnte zwar gerettet werden, erlitt jedoch so schwere Hirnschäden, dass sie bis ans Lebensende im Wachkoma liegen wird. Die Richter gingen anders als die Ankläger jedoch von versuchtem Totschlag statt von versuchtem Mord aus. 

Die Staatsanwaltschaft hatte das Tatmotiv in einem «zutiefst patriarchalischen Rollenbild» und «tiefliegender Frauenverachtung» des Angeklagten begründet gesehen. 

Das Schwurgericht sah dafür anders als der Ankläger keine Anhaltspunkte und ging entsprechend nicht vom Mordmerkmal der niederen Beweggründe, sondern von versuchtem Totschlag aus. Vielmehr sei nicht auszuschließen, dass es bei dem abendlichen Treffen an dem See in der konfliktbeladenen Ehe spontan zu einer erneuten Auseinandersetzung gekommen sein könnte, die schließlich in dem Tötungsversuch eskaliert sei, so das Gericht.

© dpa-infocom, dpa:250505-930-502784/1