«Liebe verbindet»: Queere Menschen feiern CSD in Düsseldorf
Bei Sonnenschein und teils drückender Hitze steigt in Düsseldorf der Christopher Street Day. Das Motto ist in diesem Jahr besonders politisch. Gefeiert wird friedlich, doch es gibt auch Strafanzeigen.


Düsseldorf (dpa/lnw) - Unter dem Motto «Liebe verbindet - Hass zerstört» haben queere Menschen in Düsseldorf den Christopher Street Day gefeiert. Laut Polizei versammelten sich am Mittag etwa 7.300 Menschen zu dem Demonstrationszug, der am Graf-Adolf-Platz startete und sich durch die Innenstadt zur Rheinuferpromenade schlängelte. Der Aufzug verlief nach Angaben einer Polizeisprecherin friedlich. Am Rande gab es jedoch zwei Strafanzeigen gegen Personen wegen Volksverhetzung und Beleidigung, wie sie sagte.
Bei Temperaturen um die 30 Grad hatten viele Menschen regenbogenfarbene Fächer mitgebracht, einige auch Schirme in den bunten CSD-Farben. Mehr als 50 Gruppen hatten sich zu der Demo angemeldet. Darunter waren auch Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Parteien, der «Omas gegen Rechts» und der schwul-lesbischen Karnevalsgesellschaft KG Regenbogen.
«Ihr seid alle gekommen, um Flagge zu zeigen, um Rückgrat zu zeigen!», rief Mitorganisator Karl-Heinz Wahle den Demonstrantinnen und Demonstranten zu. Das Motto des CSD solle diesmal besonders auf die aktuelle politische Situation in Deutschland und der Welt Bezug nehmen.
Kölner CSD am ersten Juli-Wochenende
«Ja, es gibt immer mehr Menschen, die lieber hassen als lieben. Die lieber zerstören wollen als aufbauen», sagte Wahle. Umso wichtiger sei es, dass die queere Gemeinschaft sichtbar sei und bleibe. Die Veranstalter wollen nach eigenen Worten auch mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen für Toleranz und Akzeptanz einstehen.
In der Landeshauptstadt war zusätzlich zur Demo am Wochenende ein Straßenfest mit Bühnenprogramm angekündigt. Auch in Bielefeld wurde am Samstag der CSD gefeiert. Der Kölner CSD als deutschlandweit größte queere Parade findet in diesem Jahr am ersten Juli-Wochenende statt.
Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.