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Herbstzauber: Clevere Möglichkeiten, Herbstlaub sinnvoll zu nutzen

Mit dem Beginn des Herbstes ist auch die Saison gekommen, in der Bäume und Sträucher ihre Blätter abwerfen. Die Frage ist: Was lässt sich mit diesem Herbstlaub anfangen? Das erfahrt ihr hier.

Herbst Foto: Monkey Business/ Adobe Stock

Obwohl das Herbstlaub zusätzliche Pflege erfordert, handelt es sich keineswegs um Abfall, sondern um ein großzügiges Angebot der Natur, das Tieren zugutekommt. Gleichzeitig kann euer Garten von der wertvollen Biomasse profitieren, die eure Pflanzen kostenlose Nährstoffe liefert. Daher wäre es schade, das Herbstlaub in den Hausmüll zu werfen und das Geld für Laubsäcke und die Fahrt zum Wertstoffhof könnt ihr euch auch sparen – hier sind stattdessen Ideen, wie ihr euer Herbstlaub sinnvoll weiterverwerten könnt!

Nachhaltige Verwertung: Laubhaufen als Tierschutz

Ein stattlicher Laubhaufen, den ihr in einer Gartenecke anlegt, bringt viele Vorteile, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) im Interview mit Ökotest betont.

"Für Igel, Insekten und andere Tiere ist ein Laubhaufen ein optimaler Ort, die kalten Wintermonate zu verbringen, denn das Laub isoliert und bietet somit einen gemütlichen Unterschlupf. Nach dem Winter wird das Laub von tausenden Lebewesen abgebaut und in wertvollen Humus umgewandelt."

Naturschutzbund Deutschland

Dadurch bleiben die wertvollen Nährstoffe im Garten erhalten. Ihr könnt das Herbstlaub beispielsweise mithilfe eines Laubspeichers aus grobmaschigem Maschendraht (achtet darauf, einen Eingang für Tiere offen zu lassen!) zusammenhalten. Dadurch wird verhindert, dass der Herbstwind das Laub im Garten verteilt. Zusätzlich könnt ihr das Laub mit Zweigen durchmischen, um zu verhindern, dass sich die Blätter bei feuchter Witterung zu stark verdichten.

Eine genaue Anleitung, wie ihr zum Beispiel ein Igelhaus bauen könnt, findet ihr hier:

Mulch als Schutz für Boden und Wurzeln

Mulchen: Ein natürlicher Schutz und Dünger für euren Garten. Beim Mulchen wird organisches Material wie Blätter oder zerkleinertes Gras als lockere Schicht auf den Boden aufgetragen oder verteilt. Diese Mulchschicht, insbesondere in Form von Blättern in Blumenbeeten und unter Sträuchern, fungiert im Winter als effektive Isolierschicht, die die Pflanzen vor den Auswirkungen der Kälte schützt. Aber das Mulchen von Gartenpflanzen hat noch einen zusätzlichen Nutzen: Mikroorganismen bauen die Blätter zu organischem Material ab, das den Pflanzen in Form eines natürlichen Düngers wichtige Nährstoffe liefert.

Besonders Pflanzen, die natürlicherweise im Wald oder am Waldrand wachsen, profitieren von herabgefallenen Blättern als idealem Mulchmaterial, da es ihrem natürlichen Lebensraum entspricht. Das Abdecken von Himbeeren, Heidelbeeren und Erdbeeren mit einer Laubschicht im Herbst fördert ebenfalls ihr Wachstum. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, das Laub auf geräumten Beeten und Hochbeeten über den Winter zu belassen, da das Mulchmaterial dazu beiträgt, ein Austrocknen des Bodens zu verhindern.

Effektiver Frostschutz für Kübel- und Gartenpflanzen

Lasst das Herbstlaub zum Superhelden eurer Pflanzen werden, indem ihr es als ultimativen Frostschutz einsetzt. Packt eure grünen Lieblinge in kuschelige Laubdecken und verpasst ihnen dazu stylishe Jutesack-Outfits. Aber Vorsicht, liebe Gärtner: Kein zu enges Knuddeln mit dem Laub, sonst könnte sich der gefürchtete Schimmel einschleichen. Dieser herbstliche Rundumschutz wird eure Pflanzen glücklich machen. Sie werden gestärkt aus dem Winterschlaf erwachen und euch im Frühling mit einer Explosion von Farben und Leben belohnen. Also ran an die Laubrechen und Säcke – es ist Zeit, euren Garten in ein magisches Herbstwunderland zu verwandeln!

Laub als wertvoller Kompost

Wer im Garten keinen Platz für einen Laubhaufen hat, hat die Möglichkeit, das Herbstlaub selbstverständlich auf den Kompost zu geben. Es ist jedoch zu beachten, dass Laub vergleichsweise langsam abbaut, daher empfiehlt es sich, es mit stickstoffreichem Gartenmaterial wie Rasenschnitt oder Gemüseresten zu vermengen. Auf diese Weise trägt man zur Entstehung von Humus bei. Tipp: Wenn ihr das Laub mithilfe eines Rasenmähers zerkleinert, beschleunigt ihr den Zersetzungsprozess.
Insbesondere Laub von Eichen verrottet eher langsam aufgrund seines niedrigen pH-Werts, weshalb es vor allem für Moorbeetpflanzen wie Rhododendron, Azaleen und Heidekräuter geeignet ist. 

Ebenso ist die Entsorgung von Laub in der Biotonne eine Option.
Es sei jedoch angemerkt, dass in Fällen einer gemeinschaftlich genutzten Biotonne Vorsicht geboten ist. Diese Tonnen sind schnell gefüllt, und eure Nachbarn könnten Schwierigkeiten haben, ihren Biomüll loszuwerden. Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher, sich nach speziellen Laubsäcken oder Laubkörben in Ihrer Gemeinde zu erkundigen, die oft abgeholt werden.

Wissenswert: 
Laub von kranken Bäumen sollte über den Hausmüll entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. In den meisten Kommunen ist das Verbrennen von Laub (und anderen Gartenabfällen) untersagt.

Warum der Rasen laubfrei sein sollte

Anders als bei Blumenbeeten ist es im Herbst und Winter ratsam, den Rasen möglichst von Laub freizuhalten. Der Grund hierfür ist, dass der Rasen während der kalten Jahreszeit weiter wächst und Licht benötigt, um gesund zu bleiben. Wenn herabgefallene Blätter das Licht blockieren, kann der Rasen gelbe Flecken entwickeln und sogar Schaden nehmen. Einzelne Blätter stellen in der Regel kein Problem dar und müssen nicht in aufwändiger Arbeit eingesammelt werden. Ebenso ist es empfehlenswert, jegliches Laub, das auf der Wasseroberfläche eines Gartenteichs treibt, mit einem Kescher zu entfernen.