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Fünf mutmaßliche Geldautomatensprenger festgenommen

In den Niederlanden gab es einen großen Einsatz gegen mehrere Beschuldigte, die in NRW und Hessen Geldautomaten gesprengt haben sollen. Insgesamt geht es um neun Taten in den beiden Bundesländern.

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Gesprengter Geldautomat Christophe Gateau/dpa

Frankfurt/Main (dpa) - Bei einem großangelegten Einsatz gegen mutmaßliche Geldautomatensprenger in den Niederlanden sind fünf Beschuldigte festgenommen worden. Es geht um insgesamt neun Taten in Hessen und Nordrhein-Westfalen, wie die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft mitteilt. 

Die festgenommenen Beschuldigten im Alter von 22 bis 33 Jahren seien dringend verdächtig, in unterschiedlicher Besetzung an den versuchten und vollendeten Sprengungen beteiligt gewesen sein. Zwei weitere dringend Tatverdächtige befänden sich in niederländischer Haft, teilten die Ermittler mit. 

Teils Beute im sechsstelligen Bereich

Die Liste der Taten, um die es in dem Komplex geht, beginnt am 31. Dezember 2021 in Xanten (NRW/Kreis Wesel), hier wurden den Angaben zufolge mehr als 113.000 Euro erbeutet, und endet am 25. Oktober 2024 in Fürth (Hessen/Odenwald), hier waren es mehr als 129.000 Euro. 

Insgesamt entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro, die Beute betrug den Erkenntnissen zufolge mehr als eine halbe Million Euro. Allein bei einer Tat im hessischen Wächtersbach im Januar 2024 hätten die Täter rund eine Million Euro Sachschaden verursacht. 

Sprengtechniker im Einsatz

Die Wohnungen der Festgenommenen wurden durchsucht, ebenso diejenigen von drei weiteren Beschuldigten im Alter von 26 bis 32 Jahren, wie die Ermittler mitteilten. Im Einsatz waren auch niederländische Spezialeinheiten und Sprengtechniker. An den Ermittlungen beteiligt sind neben der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft das Hessische Landeskriminalamt (HLKA), das Bundeskriminalamt (BKA) und die europäische Polizeibehörde Europol. 

Es seien scharfe Waffen, Betäubungsmittel, mit sogenannter Raubstopptinte eingefärbte Banknoten, Mobiltelefone sowie unbekannte Substanzen sichergestellt worden, bei denen es sich gegebenenfalls um Sprengstoff handeln könne. Die festgenommenen Beschuldigten sollen zur Strafverfolgung nach Deutschland ausgeliefert werden.

Weniger Taten 2024 in Hessen

Hessens Justizminister Christian Heinz (CDU) führte die aktuellen sowie zuvor erfolgte Festnahmen auf das entschiedene Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden zurück. Die Zahl der Taten in dem Bereich sei gesunken. Vergangenes Jahr wurden im Bundesland 24 Geldautomatensprengungen erfasst, im Jahr zuvor 61. Im laufenden Jahr gab es demnach bislang vier Geldautomatensprengungen. 

Ziel bleibe unverändert, organisierte Strukturen zu zerschlagen, ergänzte HLKA-Präsident Andreas Röhrig. Die Ermittlungserfolge machten deutlich, dass sich international agierende Tätergruppierungen auch im Ausland nicht der deutschen Strafverfolgung entziehen könnten.

© dpa-infocom, dpa:250520-930-566988/2