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Forscher: In der Vulkaneifel gibt es mehr Maare als gedacht

Was für eine Überraschung. Forscher haben bisher unbekannte Maare in der Vulkaneifel entdeckt. Dabei wollten sie eigentlich nur neu kartieren.

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Schalkenmehren am Maar gewinnt Gold bei Dorferneuerungswettbewerb Thomas Frey/dpa

Daun (dpa) - Forscher haben in der Vulkaneifel eine Reihe bisher unbekannter Maarvulkane entdeckt. «Die ersten Ergebnisse unseres Projekts zeigen, dass wir nicht nur 77 Maare haben, sondern um die 100», sagte Geologin Sabine Kummer vom Natur- und Geopark Vulkaneifel. 

Maare sind durch den Vulkanismus in der Eifel entstanden. Sie sind meist rund, trichterförmig und tief. Nur zwölf der Maare sind mit Wasser gefüllt - wie das Gemündener Maar oder das Schalkenmehrener Maar. Die restlichen sind verlandet. Zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) darüber berichtet.

Wie kam es zu der Entdeckung?

Man habe die Vulkaneifel neu kartieren wollen, da die letzte Vulkankarte aus den 1980er Jahren stammte, sagte Zimmer. Dazu habe man das gesamte Gebiet über die vergangenen drei Jahre «noch mal unter die Lupe genommen» - und dabei auch Laserscandaten benutzt, die es früher noch nicht gab.

Man habe sich die Oberflächendarstellung genauer angesehen und bestimmte Verdachtsflächen gefunden, wo man weitere Maare vermutete, sagte die Geologin. Dabei handelte es sich um Senken, trichter- und schüsselförmige Strukturen in der Landwirtschaft. «Maare sind eigentlich immer negative Landformen. Das Gegenteil zum Bilderbuchvulkan.»

Wie gelang der Nachweis?

Die Forscher hätten die Verdachtsflächen dann begangen und geophysikalisch überprüft. «Zum Teil ging das ganz klassisch. Mit Hammer und Bohrstock wurde geschaut, was für Gesteine sich da befinden.» Zum Einsatz kam zudem ein Magnetometer, der die verschiedenen magnetischen Eigenschaften der Gesteine im Untergrund misst, wie Kummer sagte.

Vulkanische Gesteine hätten eine andere magnetische Eigenschaft als das umliegende Gestein. «Tatsächlich haben sich nicht alle Verdachtsflächen bestätigt», sagte die Forscherin. 

Das Forschungsprojekt hat der Natur- und Geopark Vulkaneifel gemeinsam mit Forschern der Universität Jena und der Universität Würzburg umgesetzt. Begleitet worden sei es von der Arizona State University. Die neue vulkanologische Karte werde im Herbst veröffentlicht. 

Was die Erkenntnisse für die Vulkaneifel bedeuten?

Der Natur- und Geopark Vulkaneifel feiert dieses Jahr sein 15-jähriges Bestehen. Zudem gibt es zwei weitere Jubiläen: 25 Jahre Europäischer Geopark und zehn Jahre Unesco Global Geopark. 

Mit den neuen Forschungsergebnissen werde die Vulkaneifel noch bedeutsamer, sagte Kummer. Man sei ja bereits für eine hohe Dichte an Maarvulkanen bekannt. «Und jetzt haben wir noch mehr Maare auf der Fläche als ursprünglich angenommen. Das unterstreicht noch mal die Signifikanz weltweit unserer Maarlandschaft.» Die Vulkaneifel gilt als größtes und das jüngste Vulkangebiet Mitteleuropas.

© dpa-infocom, dpa:250521-930-572042/2